Darmgesundheit mit Ayurveda

Immunsystem und Darmgesundheit

Schon unsere Großeltern wussten: in der kalten und feuchten Jahreszeit, wenn wir anfälliger für durch Bakterien und Viren übertragene Atemwegs- und Erkältungskrankheiten sind, ist es besonders wichtig, die "Abwehrkräfte" unseres Körpers zu stärken. Dafür kannten sie bewährte Hausmittel, wozu neben kräftigen Suppen und heilsamen Tees auch die Bewegung an frischer Luft und Sonne sowie ausreichend Ruhe und Schlaf gehörten. Die Wirksamkeit dieses alten Volks-Heilwissens ist inzwischen auch anhand wissenschaftlicher Studien belegt, und viele der zu grunde liegenden Prinzipien zur Gesunderhaltung von Körper, Geist und Seele finden sich schon in den Jahrtausende alten asiatischen Gesundheitslehren. Schon der Ayurveda und die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) betonen den unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Abwehrkraft des Körpers - also einem leistungsfähigen Immunsystem - und einem intakten Verdauungssystem.

Dieser Umstand wird im Ayurveda mit dem Bild eines starken "Verdauungsfeuers" ausgedrückt. Es heißt, der Großteil aller Erkrankungen rühre von einem geschwächten oder gestörten Verdauungsfeuer (Agni) her. Dies bezieht sich jedoch nicht nur auf die Funktion des Magens, sondern auf das gesamte Verdauungssystem. Dessen längster Abschnitt, der Darm, misst beim erwachsenen Menschen etwa 8 m und bildet eine Innen-Oberfläche von ca. 400 - 500 m², was ungefähr der Fläche zweier Tennisplätze entspricht. Im Magen-Darm-Trakt, insbesondere in der Darmschleimhaut, sitzen 70 - 80 % unserer Abwehrkräfte in Form von speziellen Bakterien und körpereigenen Zellen. Diese produzieren Antikörper, die in den Organismus eingedrungene schädliche Bakterien, Viren und Pilze abwehren und unschädlich machen. Und genau hierin besteht der erwähnte Zusammenhang zwischen einem intakten Verdauungssystem und einem leistungsfähigen Immunsystem: je besser unsere Magen- und Darmgesundheit ist, umso vitaler und leistungsfähiger ist auch die Darmflora - das sogenannte Mikrobiom - und damit ein wesentlicher Bestandteil unseres Immunsystems.

Wie können wir aber das Immunsystem insgesamt und seinen im Verdauungssystem befindlichen zentralen Teil schützen und stärken? Die Antwort klingt banal: vor allem, indem wir all das vermeiden, was ihm schadet!

Und das sind in erster Linie:
- eine einseitige, an Vitaminen und Mineralien arme, dafür an Zucker und "schlechten" Fetten reiche, Fastfood-basierte Ernährung (viele pflanzliche Öle bilden beim Erhitzen schädliche freie Radikale)
- die regelmäßige Zufuhr von giftigen Substanzen aller Art, einschließlich Alkohol, Nikotin sowie Medikamenten (!) und anderen Drogen- Stress, dauerhafte negative Emotionen, insbesondere Angst und Gefühle von Isoliertheit und Vereinsamung.

Weitere immunschwächende Faktoren sind: Bewegungsmangel ebenso wie Extremsport, Schlafmangel bzw. eine schlechte Schlafqualität sowie Erschöpfungszustände aller Art, also körperlich, geistig und emotional. All die genannten Dinge wirken sich gleichermaßen negativ auf das Verdauungssystem und auf unsere Immunabwehr aus.

Nicht nur die Liebe geht, wie es der Volksmund weiß, durch den Magen, sondern eben auch Stress und sorgenvolle Gedanken, was wohl jeder schon einmal erfahren hat. Hier hilft dann aber nicht die eine oder andere bunte Pille, die den Magen "aufräumt", sondern ein Besinnen auf die obengenannten Faktoren, mit denen wir unserem Organismus unbewusst Schlechtes, bewusst jedoch viel Gutes tun können. Was unterstützt also unsere Magen-Darm-Gesundheit und stärkt somit das Immunsystem?

- eine abwechslungsreiche, vollwertige, das heißt an Vitaminen und Mineralstoffen reiche, idealerweise pflanzenbasierte und ballaststoffreiche Ernährung, die die Verwendung "guter" hitzebeständiger Fette wie Kokosöl und Ghee einschließt

- der weitestgehende Verzicht auf Alkohol, Nikotin und andere beruhigende oder anregende Drogen sowie eine Reduzierung des Gebrauchs der Einnahme von Medikamenten bzw. dessen zeitliche Beschränkung (siehe Beipackzettel !)

- das Erlernen eines heilsamen Umgangs mit Stressfaktoren durch geeignete Methoden wie Yoga, Meditation oder Qi Gong sowie das bewusste Pflegen einer positiven inneren Haltung und das Unterstützen nährender Gefühle wie Mitgefühl, Dankbarkeit und Freude

- regelmäßige Bewegung an frischer Luft und Sonne- ausreichend Erholung und gesunder Schlaf (auf diesen wirken sich individuell gestaltete Einschlafrituale unterstützend aus, etwa das Bewusstmachen von positiven Erfahrungen des Tages oder von Dingen, auf die man sich freut.

Nicht zu unterschätzen ist auch die folgende wichtige Erkenntnis der modernen Psychologie und Hirnforschung: Wir sind nicht einfach nur die "Opfer" von Stress und negativen Emotionen wie Angst, Wut oder Verzweiflung - zumeist verfügen wir auch nicht über grundlegende Kompetenzen zu einem heilsamen und selbstverantwortlichen Umgang mit diesen seelischen Herausforderungen. So manövrieren wir uns aufgrund von Gewohnheiten und unbewussten ("automatischen") Reaktionsmustern immer wieder selbst in ähnliche unangenehme und stressige Situationen und Zustände hinein, denen wir dann scheinbar hilflos "ausgeliefert" sind. Neben den klassischen "Entspannungstechniken" wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung helfen uns insbesondere ganzheitliche Methoden wie Yoga (inklusive Meditation), Qi Gong oder Tai Chi, mehr Gewahrsein in unseren Körper und Geist sowie in unsere Emotionen und Gefühle zu bringen.

Auch das Erlernen und Üben von Achtsamkeit auf unsere Körperempfindungen, Gefühle und Gedanken mit der MBSR genannten Methode (mindfulness-based stress reduction - "achtsamkeitsbasierte Stressreduktion") hat sich sehr bewährt. Es bringt erwiesenermaßen große Erleichterung bei Stress, Kopfschmerzen und anderen Schmerzzuständen und nicht zuletzt bei Störungen des Verdauungssystems. All dies führt Schritt für Schritt zu einem größeren Bewusstsein für all das, was uns schadet und das, was uns wirklich gut tut. Dank dieser alltäglichen "Selbsterkenntnis" finden wir auf ganz natürlichem Wege zur Etablierung heilsamer Lebensgewohnheiten, eben solcher, die zu einer Gesunderhaltung und Stärkung unseres Immunsystems unerlässlich sind.

Text: Dr. phil. Oliver Hahn, Indologe und Yogalehrer.


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